Atmungsaktive Funktionswäsche wie Sport-Socken oder T-Shirts gegen Schweißbildung gibt es bereits seit Langem auf dem Markt. Neu sind aktuelle Weltraum-Forschungen auf der Raumstation ISS für so genannte „Space Tex“, also Weltall-Textilien. Sie sollen ihre Qualitäten auch auf der Erde entfalten und den menschlichen Körper hier in extremen Situationen trocken halten, so ist das Ziel.
Bei den Weltraum-Forschungen wird unter anderem untersucht, wie sich die Schwerelosigkeit auf die Saugfähigkeit von Textilien und den Schweißfluss auswirken. Denn bei Erdanziehung fließt der Schweiß üblicherweise in die Kleidung oder tropft ab. Das ist im Weltall nicht der Fall – auch nicht bei lockerer Kleidung. Bei Schwerelosigkeit verbleibt der Schweiß an der Hautstelle, an der er austritt. In welche Richtung der Schweiß dann weiter fließt, wie er abtropft und von Kleidung aufgesaugt wird, kann nun auf der Raumstation ISS untersucht werden. Außerdem stehen Tragekomfort und Beweglichkeit der Funktionstextilien auf dem Prüfstand.
Ein weiteres Problem im Weltraum ist das Klima in der Schwerelosigkeit. Wegen der fehlenden Luftzirkulation bzw. Wärmeströmung scheint die Wärme den Körper „wie eine Aura“ zu umgeben. Das erschwert die Kühlwirkung und die Temperatursteuerung des menschlichen Körpers. Aus diesem Grund müssen Weltall-Textilien „mehr leisten“ als auf der Erde. Wie die spezielle Astronauten-Kleidung auch „am Boden“ unter Gravitation funktioniert und sich bewährt, bleibt abzuwarten.
[Anm. d. Red.: Ob die Astronauten auf der ISS-Raumstation auch Antitranspirante gegen Schweißbildung einsetzen, konnte bei Redaktion nicht ermittelt werden.]