Schwitzen und plötzliche Schweißausbrüche nach dem Essen - Wissenswertes und Tipps

Jeder kennt die Situation: Nach dem Verzehr einer besonders fettigen oder scharfen Speise beginnt der Körper mit übermäßiger Schweißproduktion - vor allem im Sommer. Diese plötzlichen Schweißausbrüche beim Essen sind zwar äußerst unangenehm aber nichts Außergewöhnliches. Denn bestimmte Lebensmittel können Schweißausbrüche beim Essenprovozieren. Eine gesunde Ernährung kann gegen Schwitzen und Körpergeruch nach dem Essen helfen, wenn die Ursache nicht krankhaft ist. Wir geben Tipps, welche Ernährungsumstellung Schwitzen reduzieren kann.

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Schwitzen und plötzliche Schweißausbrüche nach dem Essen - Wissenswertes und Tipps

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Beim Essen Schwitzen - Welche Körperteile sind häufig betroffen?

Dass sich nach dem Essen die Körpertemperatur erhöht, ist normal. Die Verdauung im Magen-Darmtrakt und die Verstoffwechselung der resorbierten Nahrungsbestandteilen in der Leber sind energieintensive Prozesse. Zur Gegenregulation wird die Blutzirkulation und die Schweißproduktion über die Kontrollzentrum im Zwischenhirn erhöht. Das Schwitzen nach dem Essen ist entweder eine normale Körperreaktion, wird durch spezifische Inhaltsstoffe von Lebensmitteln ausgelöst oder ist Symptom einer Erkrankung. Bevorzugt zeigt sich starkes Schwitzen nach dem Essen an den Händen, der Stirn oder im gesamten Kopfbereich.

Gesunde Ernährung gegen Schwitzen

Des Öfteren haben Menschen mit Übergewicht beim Essen Schweißausbrüche. Dies kann daran liegen, dass ihr Stoffwechsel erhöht ist, sie besitzen Energiebedarf. In diesem Fall kann eine Reduktionsdiät wirksam sein, sinkt das Körpergewicht, reduziert sich der Energieaufwand und weniger Wärme muss über die Haut abgeleitet werden. Eine medizinische Ursache für die Schweißbildung kann aber auch eine Schilddrüsenhormonstörung sein. In diesem Fall müssen die Schilddrüsenhormone medikamentös reguliert werden.

Aber auch bei kerngesunden und fitten Menschen kommt es gelegentlich zu Schweißausbrüchen bei der Nahrungsaufnahme. Dies ist in der Regel unmittelbar auf die verzehrten Lebensmittel zurückzuführen. So ist starkes Schwitzen mit Kohlenhydrataufnahme assoziiert. Auch scharfe oder salzige Lebensmittel können Stoffwechselreaktionen provozieren. Wer unter Schwitzen nach dem Essen leidet, sollte versuchen, ob es ihm hilft kohlenhydrathaltige, salzige, scharfe und fettige Nahrung reduzieren. Eine Hilfestellung können Gesundheitslehren anbieten, sie entstammen oft traditionellen Lebensstilen und sind nicht naturwissenschaftlich begründet. Die chinesische Fünf Elementen Küche und die Ayurveda Heilslehre unterteilen Lebensmittel in warme und kühle Produkte. Hier einige wärmende bzw. schweißtreibende Lebensmittel.

Hier einige wärmende bzw. schweißtreibende Lebensmittel:

  • Chili
  • Pfeffer
  • Lamm
  • Geflügel
  • Ziegenkäse
  • Zwiebeln und Lauch
  • Kaffee
  • Schwarzer Tee
  • Alkohol
  • Kartoffeln
  • Karotten
  • Nüsse
  • Knoblauch

Hier einige kühlende bzw. schweißhemmende Lebensmittel:

  • Salbei- oder Minztee
  • Blattspinat
  • Gurken
  • Krabben
  • Blumenkohl
  • Mangold
  • Orangen
  • Melone
  • Kiwi
  • Ananas
  • Bananen
  • Pilze
  • Tofu

Folgt man der asiatischen Vorstellung sollte, wer unter starker Schweißbildung im Alltag leidet, vor allem im Sommer die wärmenden Lebensmittel reduzieren. Hier gilt es, genau auf seinen Körper zu achten. Lebensmittelverträglichkeit und Intoleranzen sind individuell und unterliegen im Laufe des Lebens Veränderungen.

Wenn starkes Schwitzen nach dem Essen krankheitsbedingte Ursachen hat

All diese Hinweise gelten allerdings nur, wenn es sich bei den plötzlichen Schweißausbrüchen nach dem Essen nicht um eine krankhafte Erscheinung handelt. Starkes Schwitze nach dem Essen ist bei Diabetikern ein Alarmsignal, dass auf einem Schock durch Unterzuckerung vorausgehen kann. Geraten bei Parkinson-Kranken durch das Absterben von Nervenzellen im Gehirn die Botenstoffe durcheinander, kann ein Zuviel an Acetylcholin zu starkem Schwitzen führen. Starkes Schwitzen und Brustschmerz können Anzeichen eines Herzinfarkts sein. Das sogenannte Frey-Syndrom führt zu einer übernatürlichen Schweißbildung beim Essen, unabhängig davon, welche Speisen verzehrt werden. Erkennen kann man das Syndrom daran, dass die Schweißbildung nicht gleichmäßig r verteilt ist, sondern punktuell asymmetrische Schweißherde im Gesicht und am Hals auftreten verteilt. Dieses "Geschmacksschwitzen" entsteht durch fehlgeleitete Nervenimpulse, die nach Gesichtsverletzungen oder nach Operationen entstehen können. Nach der Verletzung versucht der Körper Nervenleitbahnen durch Nervensprossung zu reparieren, kommt es dabei zu Verwachsungen, werden Impulse, die eigentlich die Speichelproduktion anregen sollen fehlgeleitet. Es kommt zur umschriebenen Schweißproduktion, weil in beiden Fällen Acetylcholin der Botenstoff ist, der die Nervenimpulse auf die Zielzellen überträgt.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die meisten Menschen, die unter Schweißausbrüchen unmittelbar nach dem Essen leiden, durch Lebensstilumstellungen und gesunder, bewusster und ausgewogene Ernährung das nahrungsabhängige Schwitzen in den Griff bekommen können.

Wenn Sie aus sich heraus das Problem nicht lösen können, sollten Sie einen Arzt zu Rate ziehen. Die Ernährungsmedizin ist ein eine Zusatzweiterbildung für Ärzte, als Fachgesellschaft sind diese Spezialisten in der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM)organisiert.

Sweat-Off Redaktion
Prof. Dr. Michael Habs
27. Januar 2020
jährlich
M.Sc. Sophie Forreiter, M.A. Oxana Zhuravkova, M.Sc. Marianne Liyayi
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