Wieso bildet sich der unangenehme Geruch an den Füßen?
Wenn die Füße stinken und schwitzen, ist das kein seltenes Leiden. Nirgendwo am Körper sitzen mehr Schweißdrüsen. Kommt keine Luft an den Fuß – aufgrund falscher Socken oder unpassender Schuhen – dann entsteht ein feucht-warmes Milieu. Dieses Milieu lieben Bakterien, welche wiederum der eigentliche Grund für den Schweißgeruch an den Füßen sind. Sie sorgen für den unangenehmen Gestank, der die Lebensqualität erheblich beschneiden kann.
Darüber hinaus bildet sich so leichter Fußpilz, der einen chronischen Verlauf nehmen kann. Sind am Fuß kleine Wunden, können sie sich durch das infektiöse Milieu rascher entzünden. Es ist also nicht nur der lästige Geruch, der Maßnahmen gegen den Fußgestank erforderlich macht. Auch der Gesundheit zuliebe sollte etwas gegen zu viel Schweiß an den Füßen getan werden.
Fußgeruch bei Mann und Frau: Gibt es einen Unterschied?
Stinkefüße oder Schweißfüße sind eingängiges Problem: rund ein Drittel der deutschen Bevölkerung ist betroffen. Vor allem Männer sind davon betroffen. Dies hat einen logischen Grund, denn Männer besitzen an ihren Füßen deutlich mehr Schweißdrüsen als Frauen. Sobald sich der Fuß stark erwärmt, können die Männerfüße bis zu 250 Milliliter Schweiß täglich produzieren.
Treten stinkende Füße in allen Altersgruppen auf?
Ein unangenehmer Fußgeruch kann Menschen aus jeder Altersgruppe treffen. Bereits die Jüngsten können ihn ausbilden. Obgleich ihre Füße noch sehr klein sind, verfügen sie schon über die komplette Anzahl von Schweißdrüsen unter der Haut – wie bei einem erwachsenen Fuß.
In der Pubertät kann ein starker Fußgeruch leicht entstehen, da der Körper eine hormonelle Umstellung durchmacht. Auch Schwangere oder Frauen in der Menopause neigen gehäuft zu Schweißfüßen. Im Seniorenalter können Schweißfüße als Folgen von Vorerkrankungen auftreten. Manchmal sind sie auch Zeichen einer mangelnden Hygiene, wenn sich der Senior aufgrund zunehmender Bewegungseinschränkungen oder Bewusstseinstrübung selbst vernachlässigt.
Schuhe als Verursacher von Geruch
Das falsche Schuhwerk kann bewirken, dass sich die Wärme im Schuh staut. Die Folge ist eine vermehrte Schweißbildung, die letztlich zu verstärktem Fußgeruch im Schuh führt. Um diesen Vorgang zu vermeiden, bieten es sich an, Schuhe aus atmungsaktiven Materialien zu nutzen. Leder ist beispielsweise eine gute Wahl.
Im Sommer sollte der Griff zum offenen Schuhwerk folgen, Funktionsmaterialien und Leder sind eine gute Wahl. Solche Schuhe kaufen Sie problemlos in Schuhgeschäften. Das Ergänzungssortiment im Fachhandel bietet Einlegesohlen aus unterschiedlichen Materialien an, die den starken Fußschweiß absorbieren. Doch Achtung: Ein regelmäßiger Wechsel der Sohlen ist unerlässlich. Wann der Wechsel erfolgen sollte, können Sie im Zweifelsfall selbst riechen.
Fußgeruch Ursachen: Was ist der Grund für meine stinkenden Füße?
Nicht immer liegt es an den Schuhen, wenn die Füße stinken. Ein starker Fußgeruch kann auch ein Zeichen für eine hormonelle Umstellung oder hormonelle Störungen sein. Oft chronische Stoffwechselkrankheiten können auch die Entstehung von starkem Fußschweiß begünstigen.
Welche Krankheiten können Ursachen für stinkende Füße sein?
Sobald Sie bemerken, dass Ihr Fußgeruch über einen längeren Zeitraum unnatürlich stark ist, sollten Sie sich überlegen einen Arzt zu konsultieren. Es besteht die Möglichkeit, dass sich hinter den stinkenden Füßen eine Erkrankung verbirgt. Hier sind ein paar Krankheiten aufgeführt, für die ein starker Fußgeruch ein Symptom sein kann:
- Diabetes
- Schilddrüsenüberfunktion
- Tuberkulose
- Malaria
- Gicht
- Nervenschädigungen
Bei all diesen Krankheiten kann es zu einer besonders starken Schweißproduktion kommen. Insbesondere wenn die stinkenden Füße mit weiteren Symptomen wie Nervosität, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen, Fieber oder einem ungewöhnlichen Gewichtsverlust einhergehen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Nur er kann die Ursache abklären. Durch eine gezielte Therapie der Grunderkrankung verschwinden die Schweißfüße im Optimalfall wieder.
Darüber hinaus können Sie nach Absprache mit dem Arzt einen unserer folgenden 5 Tipps zur Bekämpfung von müffelnden Füßen anwenden. So können Sie dieses unangenehme Symptom lindern und sich ein wenig wohler in Ihrer Haut fühlen.
5 Tipps gegen starken Fußgeruch
Stinkende Füße müssen kein Dauerzustand sein. Es gibt Mittel, mit denen Sie etwas gegen den Fußgeruch oder direkt gegen den starken Fußschweiß tun können. Inwiefern welches Mittel hilft, hängt vom Einzelfall ab. Betroffene sollten daher die unterschiedlichsten Möglichkeiten ausprobieren, um ihren übermäßigen Fußgeruch individuell zu bekämpfen. So lässt sich ein Stück mehr Lebensqualität erreichen. Unabhängig von den jeweiligen Maßnahmen ist es wichtig, dass jede Anwendung korrekt und konsequent erfolgt. Der Kampf gegen die stinkenden Füße kann langwierig sein.
Tipp 1: Morgendliches Fußbad mit Kräutern wie Salbei
Manchmal reicht es bereits aus, sich am Morgen ein Fußbad mit Heilkräutern wie Salbei zu machen. Dabei werden die Füße ausgiebig gewaschen. Die Heilkräuter sorgen für einen zarten Duft. Salbei wird eine antiseptische Wirkung zugesprochen, sodass er gegen Viren, Bakterien und Pilze helfen kann. Außerdem soll das beliebte Hausmittel schweißhemmend wirken. Nach dem Fußbad gilt es, die Füße gründlich und sorgfältig abzutrocknen. Diese Anwendung bietet sich vor allem bei keinem sehr intensiven Fußgeruch an. Das Fußbad sollte in die tägliche Morgenroutine integriert wirden, um eine hinreichend gute Wirksamkeit erreichen zu können.
Tipp 2: Deo mit Alkohol
Insbesondere im Onlinehandel und in Drogerien sind Fußdeos mit Alkohol erhältlich. Sie werden direkt auf die Füße aufgesprüht, entfalten oft eine leicht kühlende Wirkung und können dank des Alkohols Bakterien abtöten. Damit dienen diese Deos dazu, den Fuß vom Geruch zu befreien bzw. ihn gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Tipp 3: Antitranspirant
Antitranspirantien mit einem hohen Wirkungsgrad sind beim Hersteller, in Onlineshops und in Apotheken erhältlich. Sie haben im Unterschied zum regulären Deo den Vorteil, dass sie aufgrund der enthaltenen Wirkstoffe die Schweißbildung hemmen können. Sie entfalten in der Regel eine nachhaltige Wirkung und sind damit sehr ergiebig. Die Anwendung ist leicht und unkompliziert. Sie erfolgt am Abend vor der Bettruhe. Am nächsten Morgen können Sie wie gewohnt duschen. Übrigens: Antitranspirante können sogar bei starken Schweißfüßen helfen.
Tipp 4: Schwachstromtherapie / Leitungswasser-Iontophorese
Wer den Weg zum Arzt und eine aufwendigere Methoden nicht scheut, der kann sich für die Schwachstromtherapie entscheiden. Hierfür werden die Füße für einen Zeitraum von bis zu 20 Minuten in ein flaches Wasserbad getaucht. Im Anschluss erzeugen Elektroden im Wasser einen geringen Strom, der durch die Flüssigkeit zu den Füßen gelangt. Wie stark der Schwachstrom ist, hängt von der Absprache mit dem behandelnden Arzt ab. Es kann sein, dass nach sieben bis 14 Tagen täglicher Behandlung die Schweißbildung zurückgeht. Danach ist eine Erhaltungstherapie erforderlich, die bis zu fünfmal pro Woche erfolgen muss.
Tipp 5: Botox
Eine weitere Methode gegen Schweißfüße vorzugehen, ist das Spritzen von Botox. Die Behandlung mit Botulinumtoxin ist vor allem aus dem Anti-Aging bekannt, aber kann auch bei einem übermäßigen Schwitzen helfen.
Botox ist ein hochwirksames Bakteriengift, welches sehr stark verdünnt die Nervenleitungen zu den Schweißdrüsen blockieren kann. So lässt sich lokal die Schweißsekretion eindämmen. Dafür injiziert der Mediziner an verschiedenen Punkten im Abstand von ca. 2,5 cm die Flüssigkeit. Für gewöhnlich wird der Fuß vorab betäubt, da die Injektionen oft als sehr unangenehm empfunden werden. Es ist möglich, dass sich bereits nach zwei Tagen Behandlungserfolge zeigen. Die Wirkung kann bis zu neun Monaten anhalten. Danach wird die Behandlung wiederholt. Nur in Ausnahmen kommen die Krankenkassen für die Botox-Behandlung gegen Schweißfüße auf.
Fazit: Schluss mit den Stinkefüßen
Stark riechende Schweißfüße sind peinlich und können Fußpilz provozieren. Umso wichtiger ist es, dagegen etwas zu tun. Ein leistungsstarkes Antitranspirant ist ein guter Weg, die Schweißproduktion einzudämmen. Die Anwendung ist leicht und diese Pflegeprodukte sind sehr einfach sowie kostengünstig zu beziehen. Sollte sich trotz sorgfältiger und konsequenter Anwendung die Schweißproduktion nichtausreichend reduzieren, bietet sich ein Arztbesuch an. Der Mediziner kann eine Behandlung mit Botox oder Schwachstrom empfehlen und wird Sie zu Nutzen und Risiken vor dem Beginn der Behandlung aufklären. Beide Verfahren müssen regelmäßig wiederholt werden und sind kostenintensiv, wenn sie nicht von den Krankenkassen übernommen werden.
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