Starkes Schwitzen am Kopf und im Gesicht
Schwitzen am Kopf und das Schwitzen im Gesicht sind ausgesprochen unangenehm. Betroffen sein können die Kopfhaut, das Haar und die Gesichtshaut. Häufige Schweißausbrüche am Kopf können zu beständigem Jucken der Kopfhaut führen, und sogar Haarausfall zur Folge haben. Dies zieht dünneres Haar nach sich oder im Extremfall eine Glatze.
Vom Nacken aus hat es Folgen über den Hals bis zu den Schultern und dem Rücken. Kommt zum Kopfschweiß noch der Gesichtsschweiß, kann das negative Folgen für die Haut haben: Bildung von Akne und vorzeitiges Altern der Haut.
Bei starkem Schwitzen am Kopf wird das Haar schnell nass und ständig nasses Haar durch Schwitzen bedeutet Erkältungsgefahr. Hat jemand bereits eine Glatze und schwitzt häufig, so ist die Kopfhaut durch übermäßiges Schwitzen zusätzlich belastet. Es kann zu Überempfindlichkeit und Ekzemen kommen.
Ursachen
Doch was kann die Ursache von übermäßigem Schwitzen am Kopf und im Gesicht sein? Schwitzen ist zunächst eine normale Körperreaktion auf eine steigende Körpertemperatur, bspw. beim Sport oder bei Stress und Anstrengung. Doch wenn eine Person ohne ersichtlichen Grund häufig stark schwitzt, sollte ärztlicher Rat gesucht werden. Übermäßiges Schwitzen kann viele Ursachen haben. Manchmal lassen sich diese klar bestimmen, in anderen Fällen tritt das Schwitzen idiopathisch auf, das bedeutet ohne ersichtlichen Grund bei einer vermeintlich gesunden Person.
Meist beginnt das starke Schwitzen schon bei Jugendlichen im Lauf der Pubertät, manchmal auch zusammen mit dem sogenannten Blushing, einem unkontrollierbaren Erröten. Eine übermäßige Schweißbildung kann aber in jedem Alter auftreten. Oft ist es dann ein “Nebeneffekt”: hervorgerufen beispielsweise durch eine Krankheit (etwa Bluthochdruck oder Fehlfunktionen der Schilddrüse), eine Nebenwirkung einer Medikation, oder verursacht durch Veränderungen im Hormonhaushalt, d.h. bei der Einnahme der Pille, bei Eintritt der Menopause, oder bei einer Hormonersatztherapie, sowie durch Schädigungen des Nervensystems.
Neben schwerwiegenderen Ursachen können auch ganz alltägliche Dinge zu den Auslösern von plötzlichem übermäßigem Schwitzen am Kopf gehören:
- Übermäßiger Konsum bestimmter alkoholischer oder koffeinhaltiger Getränke, sowie der Genuss von stark gewürzten Speisen
- Falsche Kleidung
- Infektionskrankheiten begleitet von Fieber
- Allergien
- Besonderer Stress oder Angstzustände und andere starke Emotionen
- Rauchen/Nikotin
Wissenswertes
Am Kopf und im Gesicht hat der Mensch besonders viele der insgesamt zwischen zwei und vier Millionen Schweißdrüsen des Körpers. Zusätzlich hat man rund 90.000 bis 110.000 Haare auf dem Kopf. Zu den Funktionen des Kopfhaars zählt die Wärmeisolierung - bei erhöhten Temperaturen kann die Haarpracht aber auch den Abtransport der überschüssigen Wärme verhindern. Dazu kommen Talgdrüsen am Kopf, die das Haar vor dem Austrocknen bewahren sollen. Talg, Körperwärme und extremes Kopfschwitzen kann deshalb unangenehme Folgen haben. Beispiele sind Juckreiz und Infektionen durch das gestörte Gleichgewicht des hauteigenen Mikrobioms.
Aber natürlich sind auch die psychischen Folgen nicht unerheblich. Schwitzen am Kopf und im Gesicht ist schwer zu verstecken und kann zu Verunsicherung bis hin zu sozialem Rückzug führen. In manchen Fällen kommt es besonders nachts zu vermehrtem Schwitzen am Kopf. Dies kann die Nachtruhe erheblich stören.
Tipps
Was hilft nun bei übermäßigem Schwitzen im Kopfbereich? Wir haben in unserem Ratgeber Tipps gegen Schwitzen am Kopf und im Gesicht gesondert zusammengestellt. Einige allgemeine Ratschläge folgen hier.
Wenn bei Ihnen übermäßiges Schwitzen häufig auftritt, dann empfehlen wir darüber zuerst ein Tagebuch zu führen. Das mag lapidar erscheinen, aber oft fällt damit auf, wann die Schwitzattacken am Kopf besonders auftreten.
Können Sie die oben genannten alltäglichen Ursachen ausschließen, so ist der nächste Schritt der Gang zum Arzt. Es muss nicht gleich ein Spezialist sein. Gehen Sie zu Ihrem Allgemeinarzt, der Sie sonst auch betreut und deshalb am besten kennt.
Nehmen Sie Ihr Schwitztagebuch mit. Damit können mögliche Ursachen und Zusammenhänge gesucht werden. Nehmen Sie am besten zudem alle Medikamente mit, die Sie aktuell einnehmen müssen. Insbesondere dann, wenn ein anderer Arzt Ihnen diese verschrieben hat. Nebenwirkungen von Medikamenten können Auslöser von starkem Schwitzen sein, besonders wenn verschiedene Medikamente über eine lange Zeit eingenommen werden.
Ihr Arzt kann dann einen Polymedikations-Check oder eine Medikationsanalyse durchführen, mit dem Ziel der Vermeidung von unerwünschten Nebenwirkungen wie Schwitzen. Dabei können sich zudem Hinweise in Bezug auf Unverträglichkeiten mit bestimmten Lebensmitteln ergeben.
Daneben gibt es auch kleine alltägliche Dinge, die Sie leicht umsetzen können:
- Duschen Sie regelmäßig, und das am besten abends, oder, wenn Sie eine Attacke in der Nacht haben, morgens. Nutzen Sie dazu ein geeignetes Haarwaschmittel, dass Kopfhaut und Haar sanft säubert und nicht austrocknet.
- Nutzen Sie ein spezielles Antitranspirant
- Haben Sie immer ein frisches, weiches Handtuch dabei, beispielsweise in Ihrer Tasche, um übermäßigen Schweiß zu entfernen.
- Vermeiden Sie die oben aufgeführten Auslöser, wie stark gewürztes Essen und Alkohol.
- Essen Sie kleinere Mahlzeiten, nicht so viel auf einmal. Und essen Sie langsam und mit Bedacht. Essen Sie Lebensmittel, die Ihr Verdauungssystem nicht belasten: Gemüse und Früchte mit hohem Wassergehalt, wie zum Beispiel Melonen, Beeren, Bananen, Brokkoli, Paprika, Auberginen. Dadurch gleichen Sie zusätzlich Ihren Mineralstoffhaushalt aus.
- Vermeiden Sie übermäßige Hitze, im Sommer und auch durch zu warme Kleidung im Winter.
- Tragen Sie leichte, atmungsaktive Kleidung
- Trinken Sie ausreichend. Weniger Trinken wird Schwitzattacken nicht verhindern. Nur die Auswirkungen können dann schwerer sein, wenn Sie dehydriert sind.
- Binden Sie sportliche Aktivitäten so in Ihnen Tagesablauf ein, dass Sie sich danach ausreichend lange ausruhen können.
- Fächer oder kleine Ventilatoren können vor allem im Sommer Erleichterung bringen. Haben Sie immer einen dabei und lassen Sie sich eine leichte Brise um die Nase wehen.
Starkes Schwitzen am Kopf kann wie beschrieben psychische Folgen haben. Im Extremfall führt es zu Vereinsamung und sozialer Isolation. Das muss aber nicht sein: Tun Sie sich mit anderen zusammen, die unter ähnlichen Beschwerden leiden und tauschen Sie sich aus. Sie sind nicht allein: Ein bis zwei Prozent der Bevölkerung leidet unter übermäßigem Schwitzen. Ihre Krankenkasse kann Sie beraten bei der Suche nach einer Selbsthilfegruppe oder deren Gründung.
Wichtiger Hinweis:
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